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Marc-André DORION, BEd MBA: Eine Erfolgsgeschichte – gelebte Erfahrung auf Linzer Eis!

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert würdigt die McGill (University) Sports Hall of Fame sportliche Spitzenleistungen herausragender Athlet*innen, Teams etc.. So auch am 20. Oktober 2022 geschehen für unseren Verteidiger #10 Marc-André Dorion, dem in einer feierlichen Zeremonie diese Ehre zu teil wurde.


Foto: @gariesphoto

„All I can say is that my 4 years at McGill were the best years of my life. I enjoyed everything about it, whether it was the school part or the sports part. We had a very nice bond between the players and we were very successful, so it obviously made everthing even better. Winning the National Championship during my last season in 2012 ended my university career on a great note.“

Marc-André Dorion

In seinen vier Jahren an der McGill wurde er dreimalig mit der Auszeichnung All-Canadian und mit 192 Punkten, darunter 38 Toren, in insgesamt 174 Spielen der erfolgreiste Verteidiger der Institution. An die (McGill) Uni geholt wurde er damals als All-Star der Québec Major Junior Hockey League  – einer der drei kanadischen Top-Juniorenligen. Während seiner Zeit an der Universität nahm er an NHL Tryouts in Dallas (2008), Toronto (2010) und Phoenix (2011) teil. Auch Marc-André Dorion war es, dem bei der nationalen Meisterschaft 2012 – seinem Abschlussjahr – eine Schlüsselrolle zukam, um den Meistertitel an seine Uni zu holen.

Daher auch wenig verwunderlich, dass wir von unserer #10 mehr darüber erfahren wollten, als es dazu aus Zeitungsberichten zu erfahren gab. „Marc, Danke für deine Bereitschaft deine Erfahrungen mit uns zu teilen!“

Du bist in die McGill University Sports Hall of Fame als Athlet aufgenommen worden – deiner Alma Marta. Wie fühlt es sich an als Spieler so geehrt zu werden?

Marc-André: Es war natürlich eine große Ehre und Anerkennung meiner vier produktiven Jahre an der Gill. Aber Hockey ist ein Teamsport und ich hätte nie so viel erreichen können ohne die anderen guten Spieler und Coaches. Eine Ehrung als einzelner Spieler ist ohne Team selten möglich. Zudem auch mein Team, mit dem ich den Meistertitel im letzten Jahr in der McGill geholt habe, ausgezeichnet wurde, bereitete mir noch mehr Freude am Event.

Du hast als Student nicht nur intensiv Eishockey gespielt, sondern auch  eine universitäre Ausbildung abgeschlossen – Leistungssport und Studium: wie geht das?

Marc-André: In Kanada gibt es zirka 35 Universitäten die Männer-Hockey anbieten, welche geografisch in drei Divisionen unterteilt werden, um unnötiges Reisen während der Saison zu vermeiden. Es werden darin 28 Spiele absolviert; 14 vor und 14 nach Weihnachten. Während den Prüfungszeiten gibt es keine Spiele. Die Saison ist eher kurz und die Jungs sind deshalb in jedem Spiel sehr motiviert.

Der Unterschied zu den anderen Studenten ist, dass neben den normalen Vorlesungen noch zusätzlich 30 Stunden für Training und Games in der Woche dazukommen. Natürlich ist es in manchen Fächern schwieriger die Leistung zu erbringen und gleichzeitig Athlet zu sein, aber es gibt viele Beispiel dafür, dass es doch auch machbar bist.

Wie sah da bei dir ein typischer Tag aus?

Marc-André: Ein typischer Tag begann um 08:30 Uhr mit Uni. Ich habe immer darauf geachtet keine Vorlesungen nach 16:30 Uhr zu haben, da dann mein Training begonnen hat. So um 18:30 Uhr war dann mein Trainingsende. Danach ging’s nach Hause, Essen, Sachen für die Uni machen und dann ins Bett.

Manchmal, wenn sich freie Zeiten zwischen den Vorlesungen ergeben haben, nutzte ich diese Zeit zum Lernen.

Spiele waren freitags und samstags oder sonntags. Ein Tag in der Woche war trainingsfrei, für die Uni hatte ich jedoch jeden Tag was zu tun. Gott sei Dank hatte ich einen ziemlich einfachen Studienzweig – Sport- und Gesundheitserziehung (Physical & Health Education).

Spiele waren freitags und samstags oder sonntags. Ein Tag in der Woche war trainingsfrei, für die Uni hatte ich jedoch jeden Tag was zu tun. Gott sei Dank hatte ich einen ziemlich einfachen Studienzweig – Sport- und Gesundheitserziehung (Physical & Health Education).

Die Unizeit gehört für viele zu einem der prägendsten Abschnitte ihres Lebens: Welche Erlebnisse nimmst du besonders daraus mit?

Marc-André: Die Zeit an der McGill half mir mich besser zu organisieren und Prioritäten zu setzen. Ich war schon immer ein guter Schüler und Hockey-Spieler, aber an eine große Universität zu gehen, zum ersten Mal in englischer Sprache unterrichtet zu werden, so früh morgens das Haus zu verlassen und erst wieder spät abends nach Hause zu kommen, war dann schon nochmal etwas anderes.

Zurückblickend habe ich festgestellt, dass man während stressigen Zeiten viel mehr leisten kann, als zu Zeiten, an denen man mehr Freizeit hat. Klingt komisch, ist aber so! Je stressiger es für mich ist, desto mehr schaffe ich. Es fehlt einfach die Zeit fürs lange Nachdenken.

Das, was ich gelernt habe, ist, dass das was man an Arbeit hineinsteckt, an Erfolg zurückbekommt. Das gilt für Studium, Sport und auch für Beziehungen.

2012 war dann dein letztes Jahr als Student – wie ging es danach für dich weiter?

Marc-André: Ja, 2012 war mein letztes Studienjahr an der McGill. Danach unterzeichnete ich gleich meinen ersten Profi-Vertrag in Linz. Ich dachte eigentlich damals, meine Schulzeit ist vorbei, allerdings vier Jahre später, begann ich meinen MBA in Quebec-City. Dafür brauchte ich 5 ½ Jahre. Das war eine ganz andere Herausforderung für mich, weil alle Kurse online stattfanden und Vieles in Gruppenarbeit zu erledigen war. Wieder einmal waren meine organisatorischen Fähigkeiten gefordert.

Ich war dann sehr stolz darauf letztes Weihnachten meinen Abschluss gemacht zu haben. Auch meine Frau Lisa freute sich sehr darüber, da ich, seit wir uns vor 6 Jahren kennenlernten, immer mit schulischen Dingen beschäftigt war. Es ist schön nun mehr ungestörte Zeit mit ihr verbringen zu können, anstatt alleine vor dem Bildschirm zu sitzen.

Wenn du jetzt auf deine Uni-Zeit zurückschaust: mit welchen 3 Worten würdest du diese beschreiben?

Marc-André: Die drei Worte die ich verwenden würde wären – Zeitmanagement, Spaß und harte Arbeit!

Foto: Marc-André Dorion